Wild & Crazy Art Festival

Julia Hauser  3. November 2019 Allgemein, Festivals


Wenn die Tische und Stühle weichen müssen, ständig neue Bierfässer und –kisten gebraucht werden und der Schweiß förmlich von der Decke tropft, dann weißt du: Es geht mal wieder rund im TikiBeat. Vergangenen Samstag war es für die drei Live-acts des Wild & Crazy Art Festivals zuständig, bei dem sich musikalisch alles rund um Rockabilly dreht.

Dass man sich in diesem Musikgenre bewegt, verraten auch die Outfits der Gäste sofort: Viele rot-schwarze Kleider mit auffälligem Muster und Tüll, Leoparden- und Zitronenprint – alles ist dabei. Der Großteil des Publikums sind – verglichen mit dem Durschnittsstudenten – schon eher „ältere Semester“. Aber an Tanzen zu guter Musik führt natürlich in keinem Alter ein Weg vorbei: Den Start macht die dreiköpfige Band „Out of luck“ aus „Outbackville“ (lokal aus Niederbayern!), die das Publikum nicht nur gut aufwärmen für die kommenden Stunden, sondern gleich so richtig einheizen: Besonders die vorderen Reihen sind springen und tanzen schon fleißig, während sich das Tiki noch weiter füllt. Nach dem Heimspiel mit der ersten Band folgen ab 22 Uhr die internationalen Künstler: „Evil Devil“ aus Italien bringen feinsten Psychobilly nach Regensburg und mit Songs wie „A Rocker’s life“ setzen sie stimmungsmäßig nochmal einen drauf. Das Ende ihrer Show macht „Psycho is my world“ – ein Lied sowie ein ganz klares Statement zu ihrer Musikrichtung, die sie mit viel Leidenschaft auf die Bühne bringen. Bevor der Abend mit dem Hauptact in die letzte Runde geht erinnert ein Veranstalter die Leute nochmal daran, dass sie auf dieser Veranstaltung heute genau richtig sind. Es sei nicht immer einfach, einen passenden Termin mit den passenden Künstlern zu finden, aber heute „stimmt der Termin, die Location, das Publikum und es stimmt auch die Band!“. „Hillybilly Moon Explosion“ stimme also, korrekt. Aus Zürich ist die durchaus erfolgreiche Band angereist und findet es komisch deutsch sprechen zu können, denn sie sind internationale Bühnen und somit auch das Englischsprechen gewöhnt (wozu sie auch schnell wieder übergehen). Sie haben außerdem die erste weibliche Besetzung des Abends dabei: Eine Sängerin, die auch ihr Talent an der Gitarre und am Kontrabass unter Beweis stellt. Für ihre klare Aufforderung für friedliches Tanzen („these girls wanna dance, I hate that thing with the ellbows!“) erntet sie zweimal Applaus vom Publikum. Kein Problem – im Gegensatz zu den vorherigen Acts mischen sich hier auch relativ ruhige Lieder unter’s Programm – trotzdem kein bisschen weniger Rockabilly natürlich. Die Leute, die schon etwas vor Ende gegangen sind werden sich ärgern: Hillybilly Moon Explosion spielt noch viele Zugaben „in this Tiki club“.

Vorher eventuell vorhandene graue Novemberstimmung wurde an diesem Abend absolut weggefegt: Gute-Laune-Songs, Tanzen und tropische Temperaturen: Ich jedenfalls freue mich schon darauf, wenn sich die Cocktailbar wieder in einen Veranstaltungsort für kleine und große Künstler verwandelt.

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