Hazel Brugger passiert zum letzten mal

Nele Graf, Simon Löw  8. Januar 2019 Allgemein, Konzert, Pop-News, Universität, Veranstaltungen

Es ist 19 Uhr und die Schlange vor Tür C des Audimax in Regensburg zieht sich durch den riesigen Vorraum. Vereinzelt kämpfen Menschen um die letzten Karten für die Frau die bald mit ihrem schweitzer Humor Farbe in den grauen Betonklotz bringen wird. Alle wollen zu Hazel Brugger, die an diesem Abend zum letzten Mal mit ihrem Programm „Hazel Brugger passiert“ auftreten wird. Als sich kurz nach offiziellem Einlass die Türen noch nicht geöffnet haben wird gemunkelt, dass sich Frau Brugger einen Spaß vor Beginn erlaubt und das Publikum warten lässt. Vielleicht geht ihre Uhr aber auch nur ein bisschen nach, wer weis das schon genau?

Foto von: Mirco Rederlechner

Doch dann öffnen sich die Türen und das Audimax füllt sich nach und nach und Simon und ich suchen schonmal unsere Plätze. Rufe hallen durch den Betonkasten und obwohl es erst in 45 Minuten losgeht, ist der riesen Raum fast komplett gefüllt. Schnell besorgen wir uns noch Getränke, welche die Filmbühne aus Regensburg verkauft. Wieder zurück angekommen, wird das aufgeregte Gefühl immer stärker und wir quatschen über die bisherigen Auftritte von Hazel. Eigentlich ist sie ja eine Slam- Poetin und damit ganz schön erfolgreich. Bereits seitdem sie 17 ist, steht sie auf der Bühne und lässt die Menschen an ihrer Wortgewandtheit und Bildsprache teilhaben. Bekannt ist sie außerdem durch diverse Auftritte bei „Die Anstalt“ oder „heute-Show“ geworden. Ihr trockener Humor, ihre eiskalten und lockeren Interviews mit Politikern, ihre eigene Show „Do ist yourself“ und auch die „Hazel Brugger und Thomas Spitzer haben eine Show“-Show sind legendär. So langsam sitzen alle auf ihren Plätzen und das Licht im Audimax wird gedämmt. Auf die Wand vor uns wird mit fetten Buchstaben das Wort „Applaus“ geformt. Die Menge klatscht und ruft. Die Vorfreude steigt, endlich ist es soweit!! Doch bevor Hazel Brugger die Bühne betritt, erscheint ein Video welches an die Wand geworfen wird. Lutz Van der Horst, Hazels Kollege und auch Moderator der heute Show blinkt auf. Per Video moderiert er überaus liebevoll Hazels Auftritt an (Möglicherweise ist er aber auch ein Gefangener und Thomas hat ihn zu der Videobotschaft gezwungen). Anschließend bricht Getöse aus, die Zuschauer klatschen genauso wie wir und endlich, ja endlich erkennt man Hazel Brugger, die auf die Bühne sprintet. Mit Storys aus ihrem Alltag, ihrer Familie oder einfach nur über die deutsche Bahn bringt sie uns fast 1,5 Stunden zum Lachen. Gerne gibt sie auch Schwitzerdütsch zum Besten, um einige Erlebnisse und auch erlebte Konflikte realistischer darzustellen. Trinken darf sie nur während das Publikum klatscht, was allerdings kein Problem darstellt. Lässig lässt sie uns an ihrem Liebesleben teilhaben und treibt uns die Tränen in die Augen. Seitdem wissen wir auch dass Blumen für sie kein gutes Geschenk für den Partner sind und flirten nicht zu ihren Stärken zählt. Wie die meisten erkennt sie erst, wenn es schon zu spät ist, dass der attraktive Mann an der Bar gerade mit ihr geflirtet hat. Alle prusten, rufen und johlen, ein definitiv gelungener und luftig leichter Abend, der die eigenen Sorgen vergessen lässt. Hazel Brugger ist passiert, so wie man sie kennt. Im Verlauf dieses Programms vor mehreren 10.000 Menschen. Wir sind froh, dass sie bei uns zum letzten mal passiert ist und nicht in Obertraubling, auch wenn die Menschen dort die Freude die Frau Brugger an diesem 7.12. in unser Leben gebracht hat bestimmt auch gebrauchen könnten.  Und jetzt sitzen Simon und ich in unserer Schreibstube und freuen uns schon drauf was Hazel Brugger als nächstes macht. Vielleicht wird sie erscheinen oder stattfinden oder sie ändert ihre Karriere und wird Hauptberuflich Museumsführerin für ihr Patenkind.

Anschließend nach ihrem grandiosen Auftritt kann jeder der will ein  Plakat mit Autogramm für spottbillige 5 Euro erwerben. Für Simon und mich steht außer Frage, dass wir kein Plakat benötigen, sondern die Erinnerungen an den schönen Abend. Was allerding nochmal gehörig einen draufsetzt ist die Tatsache, dass das Unikat, wegen Hazel, gratis Pizza verteilt. Und da musste man es uns natürlich nicht zwei Mal sagen, wir haben dankend zwei große Pizzastücke angenommen. Danke Unikat und lieber Thomas Spitzer!

Aber vor allem danken wir Hazel Brugger, dass sie passiert ist und freuen uns schon auf das nächste großartige Soloprogramm. Dafür würden wir sogar nach Obertaubling fahren!

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