Loop Sessions vom 6. Mai – ein Nachbericht

25. Mai 2017 Konzert

„Eine brutale Stimme hat der“ tönt es aus der Menge, als Keno auf die Bühne steppt und loslegt. Die Crowd kommt in Stimmung, man sieht nickende Köpfe, mitwippende Arme und die Leute können nicht anders, als sich zu dem Beat zu bewegen, den die Band Tribes of Jizu jammt. Die Loop Session läuft!

Die Loop Sessions in der Mälze

Wer am Samstag, den 6. Mai bei Loop Sessions in der Mälze war, wird sich noch gut daran erinnern können, welchen Vibe die Künstler von Anfang an transportierten. Die Konzertreihe ist ein Projekt, das von der Band Tribes of Jizu ins Leben gerufen wurde. Das Konzept für aktuelle deutsche Hip-Hop Verhältnisse gleichermaßen innovativ, wie fett: Mehrere, alle zwei Monate wechselnde MCs flexen über live gespielte Beats der Band. Wer es gewohnt ist, die Klänge lediglich von Plattentellern zu hören oder auch schon mal miterlebt hat, wie in kleinerem Kreis Künstler lediglich auf die Bühne kommen und ihren Laptop anstecken, um anschließend auf die Instrumentale zu rappen, bekommt hier auf einmal eine ganz andere Power vermittelt. Maniac, Keno, Negroman und Prezident harmonierten am Samstag perfekt mit der Band, es fiel schwerer sich nicht zu dem Sound von Kick und Snare eines akustischen Drumsets zu bewegen.

Der Abend nimmt seinen Lauf

In einer randvollen Mälze machten Keno und Maniac den Anfang, wobei vor allem Letzterer -wer ihn kennt, für den ist das freilich kein Novum – mit seiner mitreißenden Art die Stimmung ordentlich anheizte. Die Zwei präsentierten Texte auf Beats, die für die Band umarrangiert wurden. Teils waren es die eigenen Beats, quer durch die Bank dienten aber auch einfach ein paar der dopesten Beats der letzten Jahrzehnte aus dem amerikanischen Hip-Hop als Grundlage für die Lines der zwei Künstler. Es ist eine ausgelassene Stimmung an diesem Abend, alles geht sehr spontan und locker von statten, die MCs interagieren viel mit dem Publikum und zwischendurch wird immer mal wieder der ein oder andere Freestyle gedroppt. „The Gaudi is what?“-“The Gaudi is real!!“- so läuft die Kommunikation zwischen Maniac&Co und dem Publikum hier ab.

Negroman ist auch dabei bei den Loop Sessions

Als die Crowd richtig aufgeheizt ist kommt dann Negroman, extra aus Mainz angereist, auf die Bühne und auf die Banger-Beats und Raps der zwei Kollegen vor ihm folgt jazzig-verspulter Sound mit kryptischen, anspruchsvollen Lyrics. Das enthusiastische Tanzen wandelt sich in ein träumerisch-entspanntes Schunkeln. Als nach der zweiten Hook von „From Uwe with Love“ die Gitarre zum Solo ansetzt, kann sich die Menge nicht mehr zurückhalten und macht Lärm ohne Ende für Band und MC.

Nachdem Negroman noch auf den Beat von „Bitch don’t kill my Vibe“ ein paar Lines zum Besten gegeben hat, kommt dann noch Prezident auf die Bühne und beeindruckt mit gewohnt tiefsinnigen Lyrics und charakteristischem Flow. Alles in Allem hat die Mälze mal wieder alles richtig gemacht, mit der Entscheidung diese Konzertreihe in das eigene Haus zu holen. Man kann jedem Hip-Hop Liebhaber nur raten, sich dieses Projekt von Tribes of Jizu zu geben. Die nächste Möglichkeit dafür bietet sich am 20.5. in München: Hier gastieren Maniac, Keno, MC Rene und die Band im Milla-Club.

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